Wir unternahmen die Dubai 1 - Route (Bahrain wurde jedoch aus aktuellem Anlass nicht angefahren, dafür blieben wir einen Tag länger in Abu Dhabi). Das Schiff war während unserer Reise im März 2011 ausgebucht. Es wird pingelig auf Sauberkeit geachtet, in den meisten Schiffsbereichen liegt Teppich aus, das dämpft die Geräusche gut. Ich habe mich ganz ehrlich gesagt bis zum Ende des Urlaubs nicht wirklich auf dem Schiff zurechtgefunden, der öffentliche Bereich ist rießig. Vorbeschriebene Mängel aus anderen Reiseberichten, die sich über fehlende Sauberkeit im Restaurant, schlechte Qualität des Essens oder unzureichende Sitzmöglichkeiten beim Abendessen beschweren, kann ich nicht zustimmen. Klar ist es um 20:00 Uhr in allen Buffetrestaurants voll und man bekommt recht sicher keinen Tisch für sich allein. Gerade das gehört für mich aber auch zum Konzept des Schiffs - man sitzt zwangsläufig mit anderen Reisenden zusammen am Tisch, kommt ins Gespräch und führt interessante Unterhaltungen. Vorteil der AIDA ist sicherlich die Deutschsprachigkeit, selbst die philippinischen Kellner und Küchenkräfte sprechen zumindest Bruchstücke deutsch. Dies scheint auch der Grund zu sein, warum sich viele ältere Herrschaften auf dem Schiff einfinden - es gibt ein Rundumsorglospaket mit leckerem deutschen Essen, deutschsprachigem Abend- und Ausflugsprogramm und deutschem Fernsehen. Altersklassen: Quer durch die Bank mit Schwerpunkt Ü50, gefühlsmäßig eher wenig Kinder (wir hatten mit mehr gerechnet, weil auch in Hamburg gerade Ferien waren).

 

Wir hatten eine Vario-Balkonkabine gebucht und getreu dem Motto "You get what you pay for" die Kabine 6203 erhalten. Der Balkon ist nicht verglast sondern hat eine Stahlbrüstung, ansonsten aber auch die übliche Ausstattung mit zwei Stühlen und einer Hängematte. Die Einrichtung war top in Schuss, keinerlei Gebrauchspuren, alles sauber (bis auf das Bettlaken am Anreisetag - das hatte man wohl vergessen zu wechseln.... wurde aber nach einem Anruf an der Rezeption auch umgehend behoben). An der Kabine gibt es bis auf die vielgescholtene Klimaanlage, die sich nicht abschalten lässt (seie denn man lässt die Tür offen), nichts auszusetzen.

 

Zitat: "Ich habe noch nie im Urlaub so gut gegessen". Sagt schonmal einiges. Einschränken muss man jedoch, dass er ein Schnäubel ist um am liebsten Fleisch und Frittiertes ist (davon gab's reichlich). Aber auch für alle anderen Geschmäcker ist in den unterschiedlichen Buffet-Restaurants immer was leckeres dabei. Ich habe noch in keinem Urlaub eine derart große Auswahl und Fülle von wirklich warmen(!) Buffetspeisen gesehen. Die Küche ist eher deutsch (passt ja zum Gesamtkonzept), mit asiatischem und mediterranem Einschlag. Wie schon vorbeschrieben sind Softdrinks, Saft, Bier sowie Hauswein zum Essen inklusive, der Hauswein wird direkt an den Tisch serviert (allerdings nur nach Auforderung, das war uns nicht bekannt und so saßen wir am ersten Abend auf dem Trockenen), die andern Getränke werden gezapft. An einem Abend aßen wir im Rossini, der Preis war für ein 6-Gänge-Menü in Ordnung. Hier müssen allerdings alle Getränke (also auch Wasser und Softdrinks) extra bezahlt werden.

 

Da wir eine individuelle Anreise gebucht und zuvor schon eine Nacht in Dubai (Radisson blu Dubai Deira Creek) verbracht hatten, verlief unsere Ankunft mit dem Taxi problemlos. Die Koffer wurden uns direkt am Taxi von einem Kofferboy abgenommen, er brachte sie ins Kofferterminal, von da aus fanden sie den Weg vor unser Zimmer ohne unser zutun. Als wir um 11:00 Uhr das Schiff betraten, war die Kabine schon fertig und wir konnten uns gleich umsehen. Fast alle Mitarbeiter sind nett, manche mit mehr, andere mit weniger Herzblut. Man wird von allen Seiten mit Informationen bombadiert, täglich gibt es die AIDAnews, auf der Kabine befindet sich reichlich Informationsmaterial und wer auch dann noch Wissensdurst hat, kann sich mit AIDA Fernsehen berießeln lassen. Das Gesamtkonzept ist rundum stimmig und durchdacht sowie sicherlich schon hunderte Male durchexerziert, da geht nichts mehr schief. Etwas nervig war die Dauerwerbung für irgendwelche kostenpflichtigen AIDA-Produkte, sei es Spa, Foto, Film, Ausflug.

 

Langweilig wird es einem sicher nie, für alle Altersklassen gibt es Programm. Wer sich in den Zielhäfen nicht traut, auf eigene Faust etwas zu unternehmen, bucht einen Ausflug, an Seetagen kann man sich den ganzen Tag mit Bord-Programm beschäftigen. Wir haben das Pooldeck gemieden - da war es einfach zu voll - zu viele Menschen auf zu wenig Platz. Dahingegen war der Außenbereich auf Deck 5 ein wahres Kleinod. Der Spa-Bereich ist sehr geschmackvoll angelegt, ich hatte eine Rückenmassage durch Beni, einen freundlichen jungen Inder, die ihresgleichen sucht.

 

Die AIDA Ausflüge sind teuer und auf eigene Faust organisiert reist man sicher spannender und billiger durch Dubai, Muscat und Abu Dhabi. Dafür hat man aber auch nicht die Sicherheit des pünktlichen Bustransfers und des deutschen Scouts, der einem händchenhaltend zur Seite steht. Wir haben fast alle Ausflüge auf eigene Faust unternommen, in Dubai sind wir mit dem Taxi zu allen für uns interessanten Ausflugszielen gefahren (auf jeden Fall machen: Shopping in der Dubai Mall sowie Besuch des Burj Khalifa direkt daneben (zu Hause vorab im Internet die Karten bestellen, einfach mal "Burj Khalifa Tickets" googeln), Bur Dubai und Deira mit den Souks und Überfahrt über den Creek (1 Dhs) und Tea time im Burj Al Arab (hier jedoch vorherige Reservierung erforderlich)). Dubai bietet noch viele weitere Möglichkeiten, z. B. den Wasserpark an der Palm Jumeirah, den Souk im Jumeirah-Hotel-Komplex, "The Walk" im aufstrebenden Hafenviertel Dubai Marina und und und.... Viele interessante Ausflugstipps findet man im Arabische Emirate Forum von Holidaycheck. Abu Dhabi hat uns persönlich nicht so gut gefallen, angeblich stehen ja 25% aller Baukrähne weltweit in Dubai - ich glaube, die restlichen 75% stehen in Abu Dhabi. Die ganze Stadt gleicht derzeit einer einzigen Baustelle. Mit dem kostenlosen AIDA Shuttle-Bus wird man zur Marina Mall gefahren (langweilig, wenn man zuvor in der Dubai Mall war), von dort aus kann man zu Fuß zum Heritag Village (sehenswert) und zum Emirates Palace laufen. In beiden Städten gibt es auch die Möglichkeit der Big Bus Tour, Infoschalter und Ticketverkauf befinden sich in Dubai im Ankunftsterminal und in Abu Dhabi an der Marina Mall. Wir haben außerdem eine geführte Jeep Tour in die Wüste unternommen.

In Muscat haben wir eine geführte Schnorcheltour bzw. einen Tauchausflug gemacht, die Unterwasserwelt ist zwar nicht mit der der Malediven zu vergleichen, zumindest beim Schnorchelausflug gab es jedoch reichlich Schildkröten zu sehen. Nach dem Ausflug war noch ausreichend Zeit auf eigene Faust den Souk von Muscat zu erkunden, wir hatten jedoch nicht bedacht, dass die Läden dort zwischen 13:00 und 16:00 Uhr schließen, als wir dort waren, waren die meisten Geschäfte noch zu. Sehr interessant waren die Schiffsvorträge von Dorine Ali-Khan zu den jeweiligen Zielhäfen und den dort üblichen Bräuchen und Sitten.


FAZIT

Für uns war es die erste Kreuzfahrt und obwohl das Gesamtkonzept stimmig war und es bis auf das volle Pooldeck im Grunde nicht wirklich etwas auszusetzen gibt, hat uns diese Art zu reisen nicht überzeugt. Wir mögen es lieber abgeschieden und leben gerne in den Urlaubstag hinein, das ist auf einem Kreuzfahrtschiff mit festgelegten An- und Abfahrtszeiten natülich nicht möglich. Vor der möglicher Weise auftretenden Seekrankheit hatte ich im Vorfeld der Reise ziemlichen Respekt, die ersten 6 Tage kam man sich auf See aber eher vor wie in einem Zug, man merkte im Grunde gar nicht, dass man auf dem Wasser war. Erst die letzte Überfahrt von Abu Dhabi nach Dubai hatte es in sich, da schwankte das Schiff (für meine Vorstellung ohne vergleichbare Referenzen) schon gewaltig, ich nahm daher vorsichtshalber eine Tablette gegen Reiseübelkeit und verschlief den Rest der unruhigen Fahrt :)