Thulhagiri 10. Mai - 20. Mai 2010

Unsere 4. Maledivenreise führte uns vom 10.05. - 20.05.2010 nach Thulhagiri.

Nach der problemlosen und pünktlichen Anreise mit Emirates erfolgte die 20-minütige Weiterfahrt mit dem Speedboat nach Thulhagiri bei Sonnenschein und ruhiger See.

 

Etwas verwunderlich fanden wir die Ankunft: Nach Ausfüllen der obligatorischen Gästekarten erhielten wir unseren Zimmerschlüssel und ein Informationsblatt, ein Mitarbeiter begleitete uns samt Koffer zum Zimmer, erklärte uns kurz die Funktionen - und das war es dann. Keine abendliche Informationsveranstaltung, keine Inselführung, keine Willkommensworte von der Tauchbasis - nichts. Wenn man es aus Sicht eines Malediven-Ersttäters betrachtet, wäre ich wohl doch etwas irritiert gewesen...

 

INSEL

Thulhagiri ist die kleinste von uns bislang beurlaubte Insel, eine komplette Inselumrundung am Strand ist nicht möglich, da ca. 1/3 der Insel von einer schützenden Betonmauer eingefasst ist um weitere Erosion zu vermeiden.

In diesem Bereich liegen die meisten "Spar-Zimmer". Es gibt keinen direkten Zugang zum Meer, die Betonmauer muss mittels einer Leiter überwunden werden.

Die übrige Insel wird von einem schönen, teils sehr breiten Sandstrand eingefasst, an der Westseite befindet sich die Beachbar sowie der Jetty der Tauchbasis. Im Inselinneren befindet sich ein Gym sowie ein Sportplatz, dahinter liegt die Staff Area.

Abgehend von der Südwest-Seite der Insel liegen die beiden Wasserbungalow-Stege. Wir bewohnten den Wasserbungalow Nr. 222 auf der rechten Steg-Seite.

Auch das Coconut Spa befindet sich sehr geschmackvoll neu über Wasser erbaut zwischen den beiden Wasserbungalow-Stegen.

 

Zusätzlich zum üblichen Malediven-Getier sind auf Thulhagiri dutzende Wellensittiche heimisch (geworden), sie brüten in ausgehöhlten Kokosnussschalen und scheinen sich rundherum wohl zu fühlen.

 

Thulhagiri liegt sehr nah an Male, von unserer Wasserbungi-Terrasse hatten wir direkten Ausblick auf die Haupt- und Flughafeninsel. Dies bedeutete auch Fluglärm und reichlich Bootsverkehr entlang der Insel. Richtiges Robinson-Crusoe-Malediven-Feeling wollte nicht aufkommen.

 

GÄSTESTRUKTUR

Überwiegend asiatische Urlauber auf 3-tägiger Honeymoon-Fotosession-Mission, ansonsten Russen und Europäer.

 

WETTER

In den 10 Tagen hatten wir überwiegend schönes Wetter, zum Ende des Urlaubs hin zog jedoch eine Regen- und Sturmfront auf (Ausleger eines Zyklons über Sri Lanka), da wurde es doch recht ungemütlich...

 

ZIMMER

Die Wasserbungalows entlang des rechten Steges sind erst im vergangenen Jahr neu errichtet worden, die Einrichtung ist schön. Der Platz ist ausreichend, jedoch längst nicht so umfangreich wie im Wasserbungalow auf Fihalhohi.

Im Bad gibt es ein Doppelwaschbecken sowie WC, Badewanne und Regenschauer-Dusche. Diese war mehr oder minder unbrauchbar, weil die tatsächliche abgegebene Wassermenge höchstens zum Benetzen der Haut reichte ;) Zum Glück gab es ja noch die Handbrause der Badewanne.

Zur Terrasse gehören neben zwei Liegestühlen (nicht höhenverstellbar) auch ein Sonnenschirm. Es gibt direkten Zugang zur Lagune.

 

Wir waren ganz froh, in keinem Wasserbungalow am äußeren Rand untergebracht zu sein, denn dort herrschte teilweise starke Brandung.

 

Unerfreulich waren unsere "Mitbewohner" im Wasserbungalow - insgesamt 20 Kakerlaken in 10 Tagen mussten durch unser Handeln den Tod finden, ich möchte lieber gar nicht wissen, wie viele zusätzlich durch den Roomboy ihr Leben lassen mussten...

 

ESSEN

Nicht so gut wie auf Filitheyo, aber es war immer etwas leckeres dabei. Großes Salatbuffet. Das abendliche Buffet hatte zwar ein täglich wechselndes Motto, im Grunde gab es aber immer das Gleiche (Lasagne, Auberginengratin, gekochte Möhren, Frittiertes, Reis), nur einige Bestandteile des Buffets variierten, eine tatsächliche Verbindung zum Motto des Abends war nur schwerlich herzustellen.

Der Nachtisch ist immer der Gleiche in verschiedenen Ausformungen: Obst (frisch und frittiert), Torten, Käse.

Das Frühstücksbuffet war malediventypisch: Ei in allen Variationen, Müsli, eine Sorte Wurst und Käse, verschiedene (auch Körner-)Brote, deftiges frittiertes für Asiaten, süße Teilchen, Obst.

Wir hatten Halbpension gebucht, zu Mittag aßen wir manchmal Pommes (große Portion 3 $) oder Sandwich in der Bar.

 

ANIMATION und BAR

Es gibt jeden Abend Programm in der Bar, welches sich nach einer Woche wiederholt.

Die Qualität der Cocktails ist unterschiedlich, möglicher Weise wäre es eine gute Idee, die Anzahl der angebotenen Cocktails (derzeit über 80?!) zu minimieren und statt dessen eine bessere Qualität zu bieten.

Die Schnelligkeit des Service kann durch Trinkgeld verbessert werden ;)

Eine Coca Cola (0,5 l) kostet 3,50$ + Servicecharge, eine große Flasche Wasser ebenso, Cocktails um die 8$.

 

HAUSRIFF

Was uns positiv überraschte: Trotz der Nähe zu Male gibt es eine erstaunliche intakte Unterwasserwelt mit sehr gutem und intaktem Korallenbestand, jedoch weniger Fisch im Vergleich zu den bislang besuchten Hausriffen.

Es gibt mehrere Einstiege zum Hausriff über die Insel verteilt, diese sollte man auch nutzen, will man unbeschadet die Riffkante erreichen.

Möglicher Weise lag es an unserer Reisezeit oder am sich ankündigenden Monsun-Wechsel, denn die Strömung an den Ausstiegen war teilweise sehr stark und es war doch mit Anstrengung verbunden, die Riffkante zu erreichen.

Wir nutzen meist den Einstieg direkt gegenüber unseres Wasserbungalows und den Ausstieg bei den alten Wasserbungalows. In diesem Bereich konnte man auf größere und kleinere Riffhaie sowie auf Rochen und Schildkröten treffen. Auch ein Napoleon hat sich mal blicken lassen.

 

TAUCHBASIS

Diese hat insgesamt keinen guten Eindruck gemacht. Sowohl logistisch (es gibt keinen Trockenraum für Anzüge und Jackets, nicht zufriedenstellende Auswahl der Tauchspots, teilweise sehr kurze Bootsfahrten (5 Minuten), die aber trotzdem voll gecharged wurden, nur 1-Tank-Dives) als auch personell.

 

SPA

Wie bereits beschrieben ist das Spa über Wasser erbaut, es gibt einen zentralen Empfangsbereich, von dem aus mehrere Behandlungsbereiche abgehen.

Aufgrund schlechter Auslastung bot das Spa während unseres Aufenthalts ein Special Offer, diverse 50-minütige Anwendungen für 55 $. Besonders zu empfehlen sind die Head-Back-and-Shoulder-Massage sowie die traditionelle balinesische Massage.

 

FAZIT

Thulhagiri ist sicher eine schöne "Einsteiger"-Insel, wir waren unser aber im Gespräch mit mehreren Malediven-Wiederholungstätern einig, dass man Thulhagiri kein zweites Mal beurlauben muss. Dafür gibt es noch zu viele andere Inseln, die man noch nicht gesehen hat ;)