Constance Ephelia, Mahè, 22. November - 29. November 2013

Im Anschluss an unsere einwöchige Tour mit der Sea Star verbrachten wir noch eine Woche im Constance Ephelia. Gebucht hatten wir eine Juniorsuite, die für unsere Bedürfnisse mehr als ausreichend war.
Sie war wunderbar ausgestattet, mit allen Annehmlichkeiten, die man benötigt (ausreichend Steckdosen (kein Adapter notwendig), Flachbild-TV mit Online-Guide zu allen Hotelaktivitäten und -informationen, reichlich aktuelle Filme on demand (kostenlos), zahlreiche Lampen, wunderschönes Bad, ausreichend großer Schrank, sehr bequemes Bett, große Terrasse (Schiebetür etwas schwergängig), sehr gut funktionierende und leise Klimaanlage). Wirklich vermisst haben wir nur die Möglichkeit im Freien Wäsche aufzuhängen. In der Dusche befindet sich zwar eine kleine ausziehbare Leine, die reicht aber gerade mal für eine Badehose und einen Bikini. Störend waren die Stechmücken auf der Terrasse. Ohne entsprechenden Insektenschutz konnte man sich hier nicht längere Zeit aufhalten. Das Leitungswasser ist zum Zähneputzen problemlos nutzbar und laut Hostess auch trinkbar. Abends wird eine Flasche Wasser (kostenlos) auf dem Zimmer bereit gestellt. Es gibt einen Wasserkocher und Tee sowie Instantkaffee (kostenlos). Bei Anreise erhielten wir eine Flasche Sekt, eine Flasche Rotwein und zwei Platten mit kleinen Häppchen und süßen Teilchen. Die Koffer wurden direkt auf das Zimmer gebracht, sie waren schon da, als wir ankamen.
Mögen muss man das im Grunde offene Bad. Durch eine lamelierte Holzschiebetür kann man zwar einen Sicht- aber keinen echten Hörschutz zum Zimmer herstellen. Die Beleuchtung im Bad könnte etwas kräftiger sein. Die Spiegel sind unpraktikabel angebracht (seitlich zum Waschbecken).

Das Hotel hat ca. 700 Betten und ebenso viele Angestellte. Zunächst waren wir hinsichtlich der Größe skeptisch, letztlich hat man aber nie wirklich bemerkt, dass die Anlage zu unserer Reisezeit gut gebucht war. Das Hotel verteilt sich großzügig auf einer Halbinsel. Vom Nord- zum Südstrand läuft man 2 km. Überall verkehren Shuttle, diese fahren mal mehr, mal weniger regelmäßig. Immerhin sind alle Haltestellen mit einem Sonnen- (alternativ auch Regen-)schirm ausgestattet.
 
Wir hatten bereits von zu Hause aus den Online-Conchierge-Service in Anspruch genommen und über die Homepage des Hotels unsere Wünsche mitgeteilt (hier kann man wirklich ALLES angegeben: Kissenwünsche, Auffüllung der Minibar, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, persönliche Daten, Wünsche für Spa-Termine, Restaurant-Reservierungen....). Bei der Anreise mussten wir daher nicht mehr wirklich viel an Formalitäten erledigen. Jedem Anreisenden steht eine persönliche Hostess zur Seite, die von der Begrüßung über die Erklärung der Anlage sowie der Besonderheiten des Zimmers alles übernimmt. Wir fühlten uns sehr gut und individuell betreut. Etwas gefehlt hat uns nur die Information zu persönlichen Tagesaktivitiäten. Aus anderen Hotels kannten wir es so, dass man am Vortag mit einer kurzen Nachricht nochmals eine Bestätigung des Termins erhält. So etwas gibt es im Ephelia nicht. Man wird darum gebeten, seinen Termin selbst persönlich oder telefonisch rückzubestätigen. Netter wäre es, wenn man den Termin auch im TV-Guide angezeigt bekäme. WLAN im Zimmer funktionierte übrigens tadellos.

Die Anlage selbst wird überall gehegt und gepflegt. Während unseres Aufenthalts wurden gerade einige Juniorsuiten renoviert. Es gibt eine wunderschöne Flora und Fauna mit großem Pflanzenbestand und einem Mangrovenwald. Diesen kann man auch mittels geführter Kanu-Tour bei Flut näher erkunden, haben wir mitgemacht (kostenlos, Dienstag und Sonntag), sehr zu empfehlen. Es werden auch geführte Wanderungen angeboten. Dafür, dass es auf unserem Hike (kostenlos) angefangen hat zu regnen konnte der Guide nichts. Wir waren nass bis auf die Haut...
Alle öffentlichen Bereiche sind sehr gepflegt, es gibt Poolboys, die die Gäste mit frischen Handtüchern versorgen (einer an jedem Pool und am Nordstrand). Zu jedem Block der Juniorsuiten gehört ein sehr schöner Pool. Es gibt sowohl dort als auch am Strand immer mehr als ausreichend freie Liegen (sowohl Nord- als auch Südstrand). Zum Schnorcheln eignet sich nur der Nordstrand, hier sind auf der linken Seite einige schöne Korallenstöcke mit gutem Fischbestand zu erkunden. Korallenmäßig sollte man allerdings keine zu große Farbenfrohheit erwarten. Leider war die Sicht bei unserer Erkundungstour nicht sehr gut. Schnorchelequipment kann, falls benötigt, (kostenlos) am Bootshaus ausgeliehen werden. Dem Südstrand vorgelagert befindet ein kleines Inselchen, dass man bei Ebbe zur Fuß erreichen kann (aber Achtung! Muschelstücke und Seeigel - besser Wasserschuhe tragen). Auf dem Inselchen gibt es ein kleines Restaurant, dass gerade renoviert wird und bald wieder eröffnet. Zu Fuß kann man auch den Wasserfall erreichen (vor der kleinen Kirche am Südstrand der Straße folgen, ca. 15 Minuten Fußweg). Derzeit wird am Wasserfall gebaut, daher ist er nur Sonntags zugänglich.
Bestimmt schön, war aber für uns aus terminlichen Gründen nicht möglich, ist der sonntägliche Besuch des einheimischen Gottesdienstes in der kleinen Kirche am Südstrand. Von der Rezeption aus wird ein Ausflug dorthin organisiert (kostenlos).

Das Wetter während unseres Aufenthalts Ende November war wechselhaft. An manchen Tagen schien die Sonne von morgens bis abends, mal war es mehr oder weniger bewölkt, mal regnete es. Bei vorherrschendem Nordwest-Monsun drückte es gelegentlich Wolken gegen die höher gelegenen Bergzüge, die regneten sich dann über dem Hotel ab, während auf der anderen Seite der Insel die Sonne schien.

Wir hatten Halbpension gebucht und hatten dadurch die Möglichkeit zum Dine around. Frühstück wurde für uns Juniorsuite-Gäste nur im Corossol angeboten, zum Abendessen konnten wir zwischen allen Restaurants wählen, wobei das Essen in manchen Restaurants mit einem Aufpreis verbunden ist. Wir haben nur Aufpreis-frei gegessen. An einem Abend waren wir im Adam&Eve (asiatische Küche à la carte, 3-Gänge-Menü), an zwei Abenden im Helios (Couscous-Menü und Little Italy Buffet). Die anderen Abende waren wir im Corossol, wo zu abwechselnden Themen ein umfangreiches Buffet angeboten wird. Uns hat es von Service, Ambiente und Essensqualität her im Helios am besten gefallen.
Die Getränke-Preise sind dem Sterne-Niveau entsprechend nicht gerade günstig. Cocktails beginnen ab ca. 12 Euro, Flasche Wasser 3 Euro. Es gibt eine Happy hour, diese enthält aber keine Mischgetränke. Wir haben öfters mal Getränke "auswärtig" eingekauft (gegenüber der Anlage im Bereich der Nordeinfahrt befindet sich ein kleiner Shop).
Das Frühstücksbuffet bietet zwar alles, was man üblicher Weise in diesem Sterne-Segment erwartet (Omlett nach Wunsch, American breakfast, frisches Obst, verschiedene Brote), von der Qualität und der Auswahl an Besonderheiten hält es sich allerdings nicht unter unseren Top 3. Da haben wir in vergleichbaren Hotels schon ganz andere Auswahlmöglichkeiten und Qualität erlebt...
Das Publikum (mit dem man im Grunde nur in den Restaurants "geballteren" Kontakt hatte) ist bunt gemischt, viele Russen. Während unseres Aufenthalts fand ein großes Meeting über mehrere Tage von Microsoft Middle-East statt. Ein Teil des Corossol war während dieser Zeit für die Microsoft-Leute gesperrt. Auch die Crew der Emirates übernachtet im Hotel.

Mit der ansässigen Tauchbasis haben wir einige Tauchgänge gemacht. Angefahren werden die Tauchplätze im Speedboot. Die Tauchgänge an sich waren schön und abwechslungsreich, einfach zu betauchen, trotz eigenem Equipment aber recht teuer (ca. 70 Euro pro Tauchgang). Es werden one und two-tank dives angeboten. Etwas ärgerlich war, dass während unseres Aufenthalts eine große deutsche Tauchgruppe eingecheckt hatte und diese den Morgen-Tauchgang immer komplett blockiert hatten. So blieb für die übrigen Taucher nur der Nachmittags-Tauchgang. Die Einführung in die Basis (allgemeine Erklärung, zeigen der Räumlichkeiten...) war sehr oberflächlich, ebenso die Briefings.

Das Fitnesscenter ist großzügig und professionell ausgestattet. Es gibt eine Umkleide mit abschließbaren Spinden und einen kleinen eigenen Pool.

Auf der Anlage leben Landschildkröten in einem kleinen Gehege. Die Fütterung findet immer um 16:00 Uhr statt.

Wir hatten besondere Freude am Spa-Bereich. Dieser ist nach eigenem Bekunden der größte im indischen Ozean. Bis 14:00 Uhr können auch Nicht-Spa Gäste den Wellness-Bereich des Spas mit Sauna, Dampfsauna, verschiedenen Whirlpools, Kneip-Parkour, etc. nutzen. Auch die Ruhebereiche sind sehr einladend gestaltet.
Dani hat zwei Massage-Anwendungen getestet. Eine im Shiseido-Spa und eine im Spa de Constance. Beide "Anbieter" befinden sich im gleichen Spa-Bereich, es gibt 3 Shiseido- und 14 Spa de Constance Behandlungsräume. Jeder Behandlungsraum ist ein kleines eigenes Häuschen. Die Shiseido-Räumlichkeiten sind ansprechender und hochwertiger eingerichtet: zu jedem Häuschen gehört neben dem Behandlungsraum mit zwei Behandlungsliegen eine Außenbadewanne und eine Dusche. Eine zentrale Umkleide steht allen Spa-Gästen zur Verfügung. Auch hier gibt es abschließbare Spinde. Jeder Gast erhält einen Leihbademantel, eine Einmalunterhose und Slipper.
Preislich geben sich Shiseido-Spa und Spa de Constance nicht viel. Beide Anwendungen wurden professionell ausgeführt, vom Qualitätsfaktor her hat die Shiseido-Massage jedoch deutlich besser abgeschnitten.
Wer den Weg vom Südstrand zum Spa zu Fuß zurücklegt, durchquert einen Teil des Mangrovenwalds, hier riecht es unangenehm brackig-fäkal.

An einem Tag haben wir eine geführte, deutschsprachige Inseltour mit Sandro von Vascotours unternommen. War ein wirklich schöner und abwechslungsreicher Tag mit viiiiiiielen Fotos. Daran denken, dass man die Tour am besten schon von zu Hause aus bucht, Sandro ist recht gut frequentiert...

Wir können das Constance Ephelia von ganzem Herzen und mit gutem Gewissen weiterempfehlen. Wir hatten hier ein paar sehr schöne und erholsame Tage. Aufgrund der Größe der Anlage und der Vielzahl der angebotenen Aktivitäten kann man sich gut und viel beschäftigen. Am Pool oder Strand findet man aktivitätsfreie Ruhezonen.
Man darf sich aber auch ruhig trauen, über den Tellerrand des von der Hotelanlage suggerierten "Rundum-Sorglos" Pakets zu blicken, auch außerhalb des Hotels bietet Mahè viel Sehenswertes. Die Anlage selbst ist im Grunde genommen weltweit platzierbar, wer das Hotel nicht verlässt, hat nicht die "echten" Seychellen gesehen.