Angsana Ihuru 22. Januar bis 27. Januar 2012

Angsana Ihuru Main Jetty
Angsana Ihuru Main Jetty

Im Anschluss an die Tauchkreuzfahrt auf der Royal Manta verbrachten wir noch einige Tage auf Angsana Ihuru.

Wir hatten die Insel aufgrund des kurzen Transfers und dem nahen Hausriff ausgewählt.

 

Nachdem uns die Crew der Royal Manta auf Hulule abgesetzt hatte, wurden wir am Angsana/Banyan Tree Schalter von zwei Mitarbeitern in Empfang genommen, die unsere Koffer mit Zimmer-Anhängern bestückten und uns zum Speedboot der beiden Inseln brachten. Dort angekommen wurde ein Erfrischungstuch sowie eine Flasche Wasser gereicht und ehe wir uns versahen erreichten wir Ihuru nach 25 Minuten Überfahrt.

Wir staunten nicht schlecht über die "Dekoration" des Jettys und der gesamten Insel, alles war mit Lichterketten, Lampions und rot-goldenen Bannern geschmückt. Marion, die deutsche Gästebetreuerin, die uns in Empfang nahm, berichtete, dass man heute das chinesische Neujahrsfest auf der Insel feiere und wir herzlich zu den Festivitäten eingeladen seien. Sie führte uns in die Bar, wo wir erneut kalte Tücher und ein Kokossorbet erhielten, während sie uns eine Einführung zur Insel gab. Der erste Eindruck war mehr als positiv, das gesamte Ambiente ist sehr persönlich und professionell, man hat das Gefühl Wertschätzung zu erfahren. Die Mitarbeiter summen wie fleißige Bienchen nahezu unsichtbar um die Gäste herum und tun alles um den Urlaub so angenehm wie möglich zu gestalten. Ein solch Gast-orientiertes Verhalten haben wir auf den Malediven so noch nie erlebt. Als wir später wegen medizinischen Problemen Kontakt zur Tauchmedizinerin auf Bandos aufnehmen wollten, wurde dieser unbürokratisch hergestellt, Marion rief sogar später noch einmal bei uns an um sich nach dem Befinden von Alex' Ohr zu erkundigen.

Nach der Einführung nahm Marion uns auf einen kleinen Inselrundgang zu unserem Bungalow Nr. 30 mit. Dieser lag in der Nähe des Gyms auf der Westseite der Insel mit herrlichem Ausblick auf den Sonnenuntergang.

Ihuru und das benachbarte Banyan Tree haben eine eigene Inselzeit (Malé-Zeit +1).

 

ZIMMER

Die Zimmer sind in der Tat nicht rießig, im Vergleich zu unserer Hasenstall-Kabine auf der Royal Manta kam uns das Platzangebot jedoch nahezu gigantisch vor. Das Bett war toll dekoriert mit diversen Geschenken: Tagesgeschenk aus dem Angsana-Shop (davon liegt jeden Abend ein anderes auf dem Bett), chinesische Neujahrskarte mit Malediven-Münze und zwei malediven-typischen Röcken in schwarz-rot. Wir wurden eingeladen am Abend an der Cocktail-Party auf Banyan Tree teilzunehmen und gebeten, die Röcke zu diesem Anlass zu tragen. Zum Glück wurde eine bebilderte Anziehhilfe beigelegt, sonst hätten wir das wohl nicht hinbekommen :)

Zur Ausstattung des Zimmers gehört eine gut gefüllte Minibar (gegen Gebühr) sowie ein Wasserkocher mit diversen Tee- und Kaffeeprodukten (kostenlos). Jeden Tag werden auf dem Zimmer nach belieben viele Flaschen selbst abgefülltes Angsana Wasser (still und Sprudel) bereitgestellt, bei Mehrbedarf kann man über die Rezeption Nachschub ordern. Es gibt eine Duftlampe sowie Räucherstäbchen, die täglich nachgefüllt werden. Die Inneneinrichtung ist im 90er-Jahre-Schick gehalten: schwarz-weiß mit bunten Stilelementen und toller indirekter Beleuchtung (mit den Lichtschaltern musste man sich erstmal zurechtfinden). Wir hatten ein halboffenes Badezimmer ohne Jacuzzi, die Dusche im Freien war schon etwas in die Jahre gekommen, der Wasserstrahl der Handbrause eher dürftig. Generell sah man dem Bad sein Alter an, hier bedarf die Insel tatsächlich dem im April anstehenden "refurbishment"...

Zur Ausstattung des Badezimmers gehören neben diversen Handtüchern auch hochwertige Pflegeprodukte sowie eine Kosmetiktasche voller Kleinutensilien (Wattepads, Rasierzubehör, Badehaube, Mundwasser...). Dem Innenraum des Zimmers schließt sich eine große überdachte Terasse an, die man bei Bedarf noch durch zusätzliche Rollos vor Wind und Wetter schützen kann. Hier steht ein kleiner Tisch mit zwei Stühlen und eine Liege mit Auflage und Beistelltisch. Zu jedem Bungalow gehört ein privater Garten, der vom Nachbargarten mit Trennwänden separiert ist. Der Ausblick in unseren Garten ließ daher immer ein wenig Beklemmungsgefühle aufkommen, im Grunde war der Sichtschutz gegenüber den verrückten Chinesen im Nachbarbungalow jedoch ganz angenehm. Die Gärten sind je nach Bungalow-Lage unterschiedlich groß, die Ausstattung ist überall (bis auf Bungalow 1) ähnlich: Schaukel mit Auflage und zwei Holzliegen mit Auflagen und Tischchen am Strand. In diesem Bereich tummeln sich im Buschwerk hin und wieder Stechmücken, gegen die zweimal pro Woche nach vorheriger Ankündigung vernebelt wird.

 

PUBLIKUM

Zu ca. 80% Asiaten, als Pärchen oder Großfamilie reisend. Rest bunt gemischt, einige Engländer, Franzosen, Schweizer, Österreicher und Deutsche.

 

ESSEN und GETRÄNKE

Wir hatten Halbpension gebucht. Die Mahlzeiten werden im Riveli-Restaurant eingenommen, hier hat man die Auswahl zwischen Sitzplätzen unter freiem Himmel auf der Terasse oder im überdachten Innenbereich (Raucher und Nicht-Raucher-Bereich). Es besteht zu jeder Mahlzeit freie Platzwahl, ob es eine feste Kellnerzuordnung gibt, ließ sich für uns während unseres Aufenthalts nicht erkennen. Das Frühstück (ab 7:30 Uhr) wird in Buffetform angeboten, man findet hier alles, was das Herz begehrt. An einer Station werden frische Waffeln oder Pancakes sowie Eierspeisen zubereitet. Es gibt einige warme Gerichte (auch asiatisches, haben wir uns nie rangewagt), Müsli und verschiedene Jogurts (sehr leckeres Bircher-Müsli mit roten Früchten), Obst, Brot und süße Teilchen. Heißgetränke und ein Glas frisch gepresster Orangensaft werden serviert.

Abends (ab 19:30 Uhr) wechselt die Verpflegung zwischen Menü (vier Gänge, Hauptgericht Fleisch, Fisch oder vegetarisch) und Themen-Buffet. Die Quantität des Buffets ist überschaubar, die Qualität jedoch sehr gut. Es wird bis zum Schluss nachgefüllt. Die Meinung zur Verpflegung ist uneinheitlich - Alex ist kein Menü-Freund, ihm waren die dargebotenen Speisen zu abgehoben, Dani hingegen hat auf den Malediven noch nie so gut gegessen (wobei man im Vorfeld der Meinung war, dass es kaum Steigerungspotential zu Athuruga/Thudufushi geben kann...).

Für den kleinen Hunger zwischendurch bietet die Velaavani-Bar eine umfassende Snack-Karte. Eine nahezu identische Auswahl bietet auch die Karte des In-Room Dinings. Die Preise unterscheiden sich nicht von denen der Velaavani-Bar, wir ließen uns daher die Mittagssnacks meist aufs Zimmer kommen und genoßen die Aussicht von unserer Terasse auf das Meer - so schön kann Urlaub sein :)

Die Getränke-Preise entsprechen dem Insel-Niveau, Softdrink 0,3 l 5$ (inkl. Charge und Tax), Glas Wein ab ca. 10$, Flasche Wasser 1,5 l PET 3,50 $, Eistee (Empfehlung: Ginger-Lemon oder Hibiscus-Eistee) 7-8 $.

Getränke, die auf Banyan Tree konsumiert werden, werden auf die Ihuru Rechnung übertragen.

Gegen einen Aufpreis von 30$ p.P. kann man abends auch auf Banyan Tree speisen.

 

STRAND und RIFF

Der Strand von Ihuru ist ähnlich wie der von Banyan Tree nicht überall vorzeigbar. Sandsackkonstruktionen schützen den Strand insbesondere auf der Nordwest-Seite  beider Inseln vor der Erosion. Eine Umrundung von Ihuru am Strand ist bis auf den Bereich vor der Bar möglich, man muss jedoch hin und wieder über Sandsack-Mauern steigen.

Es gibt mehrere Einstiege zum Riff, die deutlich gekennzeichnet sind. Das Riff an sich ist kurz gesagt der Hammer. Im Vergleich zu allem bisher gesehenen mit Abstand das schönste, intakteste und fischreichste Riff. Im Bereich des Jettys wurden Konstruktionen errichtet, an denen ein neues, künstliches Riff entsteht. Fast täglich kamen saisonbedingt Mantas an das Hausriff, einmal schnorchelten wir fast 2 Stunden mit sehr zutraulichen Mantas in der Nähe des Jettys. Daneben schwamm alles daher, was das Schnorchlerherz begehrt: große Schwarz- und Weißspitzenriffhaie, Fledermausfische, Schwärme von kleinen und großen Rifffischen, Schildkröten, Federsterne, Feuerfische und beim Nachtschnorcheln sogar ein Steinfisch. An einem Tag zog eine große Schule Delphine sehr nah am Riff vorbei.

Es wird sehr auf den Riffschutz geachtet, jeder Urlauber wird vor seinem ersten Schnorchelgang gebeten, an einer "Schulung" durch das Marine Lab (findet zweimal täglich statt) teilzunehmen. Manche Asiaten scheinen jedoch schulungsresistent zu sein, die beste Form von Riffschutz wäre wohl, die Insel nicht mehr auf dem asiatischen Urlaubsmarkt anzubieten...

 

AKTIVITÄTEN

Am chinesischen Neujahrsfest konnte sich jeder Urlauber ein T-Shirt mit Motiv bedrucken lassen, welches später auf das Zimmer gebracht wurde. Die witzigen Motivvorlagen wurden durch einen Mitarbeiter der Insel angefertigt, das Ergebnis ist wirklich schön geworden!

Dani hat an einem geführten Nachtschnorcheln mit einem Mitarbeiter des Marine Labs teilgenommen - uneingeschränkt empfehlenswert!

Außerdem wird einmal im Monat ein Reef-Cleaning durchgeführt an dem wir teilgenommen haben. Hier helfen Inselmitarbeiter und Urlauber Dornenkronen aus dem Riff zu entfernen. Als Dank für die Unterstützung gab es Getränke und eine Obstplatte.

 

Mehrmals täglich kann man mit dem Shuttle-Boot nach Banyan Tree fahren um z.B. zu schnorcheln (es gibt dort hinter dem Marine Lab ein "öffentliches" Badezimmer mit Dusche und Handtüchern). Abends kann man auf Banyan Tree an einer Rochen- und Schildkrötenfütterung teilnehmen (die Nachwuchs-Schildkröten befinden sich in einem vorgelagerten Käfig im Meer, man benötigt Schnorchel-Ausrüstung).

 

Die Abendunterhaltung ist sehr dezent, am chineischen Neujahrsfest gab es Karaoke und zur Neujahrsfeier eine Fackelkonstruktion, die auf einem Gerüst im Wasser aufgebaut war. An einem anderen Abend fand Bodu Beru statt.

 

Kostenloses WLAN gibt es im Restaurant- und Bar-Bereich sowie am Jetty.

 

WETTER

Von Anfang bis Ende - sonnig und trocken :)

 

FAZIT

Ihuru ist eine tolle, ursprüngliche Insel mit Genießer-Flair, die Einrichtung und Größe der Insel und Zimmer sind jedoch nicht mit anderen 5-Sterne-Hotels zu vergleichen, hier dürfen die Erwartungen nicht zu hoch gesteckt werden.

Leider verderben einem die zahlreichen asiatischen Gäste mit ihrem pöbelhaften Verhalten unter und über Wasser manchmal die Urlaubsidylle.